Was ist sexuelle Gewalt?
Sexuelle Gewalt ist verboten
Jeder Mensch hat eine Würde
Ihre Grenzen sind wichtig!
Falsche Gedanken zu sexueller Gewalt
Wir möchten Ihnen Mut machen
Es geht um eine bestimmte Art von Gewalt.
Eine Person benutzt sexuelle Handlungen für die Gewalt.
Diese Person ist der Täter.
Die andere Person will das nicht.
Aber der Täter macht das trotzdem.
Meistens machen Männer die Gewalt.
Aber auch Frauen können Täterinnen sein.
Es gibt verschiedene Täter.
Die Frauen und Mädchen kennen den Täter oft.
Zum Beispiel: den Mitbewohner oder den Betreuer.
Sexuelle Gewalt bedeutet das gleiche wie:
sexu·ali·sierte Gewalt.
Es gibt verschiedene Arten von sexueller Gewalt.
Beispiele:
Das sind nur einige Beispiele.
Es gibt noch mehr Arten von sexueller Gewalt. Sexuelle Gewalt passiert auch in der Kindheit.
Manchmal macht eine fremde Person die Gewalt.
Aber meistens ist das nicht so.
Meistens kennt die Frau oder das Mädchen die Person.
Achtung
Freiwillige Sexualität ist etwas anderes.
Freiwillige Sexualität ist schön.
Sexuelle Gewalt hat nichts mit freiwilliger Sexualität zu tun!
Bei sexueller Gewalt geht es um Macht.
Das bedeutet:
Der Täter bestimmt über die andere Person.
Der Täter benutzt die sexuelle Handlung.
Aber die andere Person will das nicht.
Der Täter will sich stärker fühlen als die andere Person.
Das Gefühl von Macht ist das Wichtigste.
Vielleicht benutzt eine Person keine sexuelle Handlung.
Zum Beispiel: Ein Mann schlägt eine Frau.
Aber der Mann fühlt dabei sexuelle Lust.
Dann ist das auch sexuelle Gewalt.
Das steht in einem Gesetz.
Das steht im Straf-Gesetz-Buch.
Das steht in diesem Teil vom Gesetz:
Straf-Taten gegen die sexuelle Selbst-Bestimmung.
Straf-Tat bedeutet:
Etwas ist verboten.
Aber eine Person macht das trotzdem.
Sexuelle Selbst-Bestimmung bedeutet:
Eine Person bestimmt selbst über das eigene Leben. Sexualität gehört zum Leben dazu.
Die Person entscheidet: Das möchte ich.
Und das möchte ich nicht.
Eine Person entscheidet zum Beispiel:
Straf-Taten gegen die sexuelle Selbst-Bestimmung bedeutet:
Eine Person verletzt diese sexuelle Selbst-Bestimmung.
Das ist eine Straf-Tat.
Zum Beispiel:
Eine Frau möchte keinen Sex haben.
Aber der Mann hält sich nicht daran.
Der Mann steckt seinen Penis in die Scheide der Frau.
Das ist eine Vergewaltigung.
Das ist verboten.
Würde bedeutet:
Jeder Mensch hat eigene Grenzen.
Kein anderer Mensch darf diese Grenzen verletzen.
Das ist ein Menschen-Recht.
Menschen-Recht heißt:
Jeder Mensch hat dieses Recht.
Dieses Recht steht auch im Grund-Gesetz von Deutschland.
Das Grund-Gesetz ist das wichtigste Gesetz in Deutschland.
Sexuelle Gewalt verletzt die Würde von einem Menschen.
Viele Frauen und Mädchen erleben sexuelle Gewalt.
Und das passiert leider jeden Tag.
Ein anderer Mensch macht die sexuelle Gewalt.
Dieser Mensch verletzt die Würde von der Frau oder dem Mädchen.
Das ist sehr schlimm.
Jeder Mensch darf selbst über die eigenen Grenzen bestimmen. Dazu gehören:
Die Menschen haben unterschiedliche Grenzen.
Andere Menschen müssen diese Grenzen achten.
Viele Menschen denken leider falsch über sexuelle Gewalt.
Viele Menschen denken:
Die Frau oder das Mädchen ist selbst schuld.
Das ist sogar bei schlimmer sexueller Gewalt so.
Diese falschen Gedanken gibt es schon sehr lange.
Viele Menschen glauben das auch heute noch.
Deshalb denken auch viele Frauen und Mädchen:
Die sexuelle Gewalt ist mein Fehler.
Es liegt an mir.
Aber: Das stimmt nicht.
Die Frau oder das Mädchen ist nie schuld.
Beispiele für falsche Gedanken:
Diese Gedanken sind alle falsch.
Die Frauen und Mädchen fühlen sich deshalb sehr schlecht.
Viele Frauen und Mädchen schämen sich.
Aber die andere Person hat sich falsch verhalten.
Viele Frauen und Mädchen fühlen sich allein gelassen.
Andere Menschen glauben der Frau oder dem Mädchen oft nicht.
Diese Menschen geben der Frau oder dem Mädchen die Schuld.
Andere Menschen hören nicht richtig zu.
Die Frauen und Mädchen bekommen oft lange keine Hilfe.
Es gibt viele Fragen nach sexueller Gewalt.
Zum Beispiel nach einer Vergewaltigung.
Vielleicht haben Sie eine Vergewaltigung erlebt.
Bleiben Sie nicht allein.
Melden Sie sich bei einer Mitarbeiterin vom Frauen-Notruf.
Die Mitarbeiterin glaubt Ihnen.
Manchmal ist die Vergewaltigung schon sehr lange her.
Es kann Ihnen auch viele Jahre später sehr schlecht gehen.
Vielleicht haben Sie noch nie davon erzählt.
Wir können Ihnen auch dann helfen.
Wir möchten Ihnen Mut machen.